- Lamborghini #14 mit Grenier/Siedler sicherte doppelte Pole-Position
- Duo Costa/Altoè (#163) erreichte P4 im ersten Rennen
- #163 holte sich den Sieg im zweiten Rennen
Zandvoort (Netherlands),26. September 2020
Freies Training / Pre-Qualifying / Qualifying – Freitag
In Zandvoort nahmen im ersten Teil des Trainings 20 von insgesamt 22 Fahrzeugen teil, wobei Emil Frey Racing als einziges Lamborghini-Team an den Start ging. Mikael Grenier beendete seinen Stint mit der #14 auf P2, woraufhin er den Lamborghini seinem Teamkollegen Norbert Siedler übergab, der die Position halten konnte und das Training somit auch auf P2 beendete. Mit der #163 ging Albert Costa an den Start. Sein Kollege Altoè übernahm und beendete das Training für die #163 souverän auf P7.
Starker Regen setzte direkt zu Beginn des Pre-Qualifyings ein, als sich Altoè (#163) und Siedler (#14) für den Start bereitmachten. Nach nur 13 Minuten folgte aufgrund eines Unfalls, verursacht durch einen Audi, bereits der erste Unterbruch. Altoè fuhr auf P6 und übergab Costa den Lamborghini. Grenier übernahm die #14 von Siedler und positionierte sich 30 Minuten vor Schluss dank der schnellsten Zeit im dritten Sektor auf P1. Kurz darauf folgte ein weiterer Unterbruch im regnerischen Zandvoort. Nichtsdestotrotz gelang Grenier mit der #14 ein solider Abschluss auf P4. Die #163 mit Costa am Steuer fuhr im Pre-Qualifying auf P11.
Im ersten Qualifying gingen Grenier für die #14 und Altoè für die #163 auf der nassen Fahrbahn an den Start. Altoè legte von Runde zu Runde einen starken Kampf hin und verbesserte konstant seine Rundenzeiten. Er beendete das erste Qualifying für die #163 solide auf P10. In der #14 brillierte Grenier 8 Minuten vor Schluss mit der schnellsten Rundenzeit, was eine Platzierung auf P1 ermöglichte und dies, obwohl der Kanadier die Session im Kiesbett beendete. Dieser Zwischenfall sowie ein Mercedes, der auf der Fahrbahn ins Schleudern kam, hatten einerseits den Abbruch sowie die Streichung der jeweils besten Rundenzeiten zur Folge. Aber auch Greniers zweitbeste Rundenzeit brachte die Pole Position für die #14 im ersten Rennen ein.
Zweites Qualifying. Zeit für Siedler (#14) und Costa (#163) ihr Bestes zu geben. Costa legte im zweiten Qualifying mit der #163 einen starken Start hin und fuhr konstant an der Spitze mit. Auch Norbert Siedler mit der #14 gab in den letzten 3 Minuten nochmal alles und schaffte in den ersten beiden Sektoren souveräne Bestzeiten. Somit holte Siedler für die Crew #14 die bereits zweite Pole Position an diesem Rennwochende. Costa fehlten am Ende lediglich 0,036 Sekunden auf P1 und somit sicherte er P2 für die Crew #163. Ein hervorragendes Ergebnis für Emil Frey Racing, das von der ersten Reihe aus starten würde.
Rennen 1 – Samstag
Grenier (#14) und Altoè (#163) standen auf dem noch feuchten Asphalt in der Startaufstellung; bereit für das erste von zwei Sprintrennen. Aufgrund der unsicheren Wetterlage hatte sich das Team entschieden, eine gesplittete Reifenstrategie zu fahren. Grenier mit der #14 startete auf Slicks – Altoè mit der #163 auf Regenreifen. Kurz nach Rennbeginn folgte bereits der erste Regen. Der Asphalt trocknete langsamer als erwartet, was zur Folge hatte, dass die #14 mit den Slicks zu wenig Grip aufbaute und somit weit zurückfiel. Siedler übernahm und beendete das erste Rennen mit der #14 auf dem frustrierenden 19. Platz.
Altoè hatte mit der #163 und den Regenreifen die besseren Karten und fuhr nach 30 Minuten auf P2, erlitt jedoch kurz darauf einen Reifenschaden. Nach dem Boxenstopp übernahm Teamkollege Costa den Lamborghini und sicherte sich trotz der Reifenpanne einen soliden vierten Platz.
Rennen 2 – Samstag
Albert Costa startete das zweite Rennen zwar von P2 aus, verlor jedoch in der ersten Kurve eine Position an einen Audi und reihte sich auf P3 ein. Es waren noch 6 Laps zu fahren und Siedler verspürte ein starkes Übersteuern, kämpfte dennoch weiter. Costa nutzte den Fehler des vor ihm fahrenden Audis aus und platzierte sich auf P2. Aufgrund der besseren Pace setze er sich anschliessend gar an die Spitze. Doch auch der Lamborghini mit der #14 folgte ihm weiter auf P2.
Der Crew #163 gelang es auch im zweiten Stint, die starke Performance fortzusetzen und holte sich den Sieg für das zweite Rennen und gewann zudem noch die Auszeichnung als Crew mit dem schnellsten Boxenstopp. Der Lamborghini mit der #14 schloss das Rennen zwar auf P2 ab, wurde jedoch nachträglich mit einer 30-Sekunden Strafe gebüsst und landete damit auf P10. Grund dafür war der Entscheid der Stewarts, dass der Boxenstopp nicht sicherheitsgemäss ausgeführt wurde. Emil Frey Racing schloss das Rennwochenende in Zandvoort somit mit gemischten Gefühlen ab.
Teamstimmen
Lorenz Frey-Hilti, Team Principal
Dieses Rennwochenende hat mal wieder gezeigt, dass der Motorsport teilweise unbarmherzig sein kann. Obwohl wir dank den Qualifyings eine sehr vielversprechende Ausgangslage hatten, war die Enttäuschung aufgrund der erteilten Strafe der #14 gross. Durch die Aberkennung des zweiten Platzes der #14 platzte beim ganzen Team der Traum vom Doppelsieg in Zandvoort. Auf den Sieg der #163 im zweiten Rennen bin ich stolz. Dieser stellt für das Team eine grosse Motivation dar. In Barcelona erwarten uns bald drei Sprintrennen, worauf wir uns nun intensiv vorbereiten.
Jürg Flach, Technischer Direktor
Unsere Erwartung an diesem Wochenende stark zu sein, hat sich bewahrheitet. Von Beginn an waren wir wettbewerbsfähig – sowohl im Trockenen als auch bei Regen. Die hervorragenden Qualifying-Resultate haben dies bestätigt. Leider konnten wir mit der #14 nicht den verdienten Lohn ernten und zusammen mit der #163 den Doppelsieg einfahren! Dennoch haben wir mit unserem ersten Sieg in der GT WORLD CHALLENGE EUROPE mit Lamborghini ein erfreuliches Resultat erzielen und weitere wichtige Punkte für die Meisterschaft sichern können. Somit gehen wir optimistisch in die nächste Runde in Barcelona.
Fahrerstimmen Lamborghini Huracán GT3 EVO #163
Albert Costa Balboa (ESP)
Das Glück war bis anhin nicht auf unserer Seite und Magny-Cours hat uns viele Nerven gekostet. Darum hatte ich mich umso mehr auf dieses Wochenende gefreut, damit ich für das Team und Giacomo mein Bestes geben konnte. Wir hatten ein super Auto – sowohl im Trockenen als auch im Regen. Im ersten Rennen hatten wir zwar mit einem geplatzten Reifen zu kämpfen, konnten das Rennen aber trotzdem auf dem vierten Platz beenden, worüber ich sehr glücklich bin. Im zweiten Rennen habe ich eine Position in der ersten Kurve verloren, aber Glück war nun endlich auch mal auf meiner Seite und ich konnte meine Position wieder gutmachen. Norbert hat mich überholen lassen, was mein Leben um einiges einfacher gemacht hat. Ich habe endlich meinen Rhythmus wieder gefunden und ich freue mich auf Barcelona.
Giacomo Altoè (ITA)
Ich bin wirklich überglücklich über das Resultat des zweiten Rennens. Wir haben den Sieg geholt! Ich bin so unglaublich stolz auf das ganze Team und Albert. Die Crew hat sogar die Pitstop Challenge als schnellste Crew gewonnen. Sie waren wirklich alle spitzenklasse. Wir konnten uns nun endlich vom Pech trennen, das uns in der Quali und im ersten Rennen noch das Leben schwer machte. Jetzt sind wir endlich bereit, mit etwas mehr Glück und einem Sieg weiterzumachen.
Fahrerstimmen Lamborghini Huracán GT3 EVO #14
Norbert Siedler (AUT)
Es war definitiv ein super Wochenende mit der Doppel-Pole. Im ersten Rennen hatten wir etwas Pech mit der Reifenwahl, aber im Endeffekt war es für das Team natürlich super. Wir sind hinsichtlich Speed super dabei, wir brauchen einfach etwas mehr Glück! Gratulation an Giacomo und Albert. Sie haben einen tollen Job gemacht! Jetzt freuen wir uns auf das nächste Rennen. Zuerst kommt zwar der Test in Spa, der ganz wichtig ist, um ein gutes Setup zu finden, aber dann geht’s nach Barcelona, wo wir auch ganz vorne dabei sein werden.
Mikaël Grenier (CAN)
Es war ein gutes Wochenende. Ich bin sehr stolz auf das Team. Zwei Pole-Positions ist ein sehr gutes Resultat. Die erste Pole-Position in diesem Jahr, und dies gleich zweimal. Das Auto hat im Regen eine starke Performance gezeigt. Wir hatten zwar etwas Pech mit der Reifenstrategie im ersten Rennen, aber das ist manchmal eben wie im Casino. Wir legten unseren Fokus auf das zweite Rennen, wo wir zwar etwas mit dem Auto zu kämpfen hatten, aber trotzdem ein gutes Resultat für das Team holen konnten. Natürlich bin ich enttäuscht über die 30-Sekunden Strafe. Wir konnten allen beweisen, wie schnell wir sein können, so sind wir zumindest im Geiste 2. geworden. Ich finde die Strafe zwar etwas hart, aber Regeln sind nun mal Regeln und müssen befolgt werden. Wir schauen jetzt nach vorne.