Sachsenring – Deutschland, 10. September 2023
Das Premierenrennen der DTM, die nach 21 Jahren erstmals wieder an den Sachsenrennen zurückkehrte, brachte speziell für Jack Aitken kein Glück. Nach starken Auftritten im Qualifying, musste Aitken beide Rennen vorzeitig aufgrund von unverschuldeten Kontakten mit Gegnern beenden. Ein herber Rückschlag für den DTM-Sieger vom Lausitzring. Thierry Vermeulen sicherte sich mit den Platzierungen zehn und fünf solide Punkte.
Rennen 1 I Samstag, 09. September 2023:
Beim ersten Qualifying am Samstagmorgen konnte Jack Aitken kaum eine freie Runde fahren und platzierte damit seinen #14 Ferrari auf dem 9. Platz. Sein Teamkollege Thierry Vermeulen hatte freie Fahrt und erzielte mit Platz 6 seine bis dato beste Startposition in der DTM. Aufgrund von späteren Strafen rutschen die beiden Emil Frey Racing Ferrari auf die Positionen 5 (#69) und 6 (#14).
Jack Aitken erwischte einen guten Start und machte zugleich in den engen ersten Kurven zwei Positionen gut. Nach einem Unfall in Runde 7 kam kurzfristig das Safety-Car auf die Strecke. Leider erlitt der #14 Ferrari von Jack Aitken bei einem Kontakt sowohl vorne als auch am Heck des Rennboliden einen Schaden, bei dem im Frontbereich der Radiator beschädigt wurde. Dadurch tritt Wasser aus und der Motor drohte zu überhitzen – somit musste das Team bereits in Runde 10 das Auto in der Box parken.
Thierry Vermeulen erwischte die schlechtere Linie beim Start und verlor Positionen. Über viele Runden duellierte er sich mit dem #1 BMW von Sheldon van der Linde, infolgedessen er auf den achten Rang zurückfiel. Als in Runde 15 der obligatorische Boxenstopp anstand, passierte dem jungen Holländer ein kleines Malheur, als er zu früh abbog, zwei Teams passierte und erst dann an der Box von Emil Frey Racing zum Stehen kam. Aufgrund dieses Fehlers erhielt die Nummer 69 eine sogenannte „Penalty Lap“ (bei der man auf einem Streckenabschnitt in Kurve 1 abseits der Rennstrecke mit 50 km/h auf langsamer Fahrt die Strafe abfährt). Das warf Thierry Vermeulen zwei Plätze zurück. Dennoch kämpfte er sich Runde-um-Runde nach vorne und schaffte am Ende noch einen 10. Platz und damit ein versöhnendes Resultat nach dem chaotischen Rennen.
Rennen 2 I Sonntag, 10. September 2023:
Am Sonntag gab es die zweite Chance zur Schadensbegrenzung und bereits im Zeittraining zeigten die Fahrer eine eindrucksvolle Leistung. Jack Aitken platzierte seinen Nummer 14 Ferrari auf den zweiten Platz – und fuhr anschliessend den absolut besten zweiten Sektor, obwohl er einen Ausritt ins Kiesbett und damit dreckige Reifen hatte – eine Glanzleistung. Thierry Vermeulen machte noch einen Sprung nach vorne verglichen mit dem Zeittraining am Samstag und sicherte sich die 4. Position. Thierry Vermeulen wurde aufgrund von drei Verwarnungen, die er in den letzten Rennen eingefahren hat, fünf Plätze rückversetzt. Die Nummer 69 startete somit von Position 9 ins Rennen.
Jack Aitken und Thierry Vermeulen zeigten beide einen guten Start. Jack Aitken verlor aber in der Omega-Kurve einen Platz.
In der Anfangsphase ereignete sich in Turn 3 ein Unfall mit drei Fahrzeugen und ein Mercedes steckte im Kiesbett fest. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase wurde das Rennen mit der roten Flagge unterbrochen.
Nach dem Neustart behauptete Jack Aitken Platz drei und Thierry Vermeulen verlor eine Position an den #36-Mercedes. Über viele Runden lang lag der Engländer im #14 Ferrari in Lauerstellung hinter dem #4 Mercedes, konnte aber nicht an den vor ihm liegenden Mercedes nah genug aufschliessen. Beide Piloten fuhren in der fünften Runde die bis dato absoluten Bestzeiten in Sektor 2 (Jack Aitken) und Sektor 3 (Thierry Vermeulen).
Der Engländer kam in Runde 13 an die Box und kam an dritter Position zurück, konnte aber aufgrund der kalten Reifen den #4 Mercedes nicht hinter sich lassen. In Runde 17 ereignete sich ein Dreikampf zwischen dem #14 Ferrari sowie dem #4 Mercedes und dem #7 Audi, der in einem brutalen Überholvorgang den Emil-Frey-Racing-Ferrari berührte und einen Reifenschaden hinten rechts verursachte – das erneute unverschuldete frühe Aus für Jack Aitken.
Thierry Vermeulen kam in Runde 18 an die Box, lag danach bis zum Zieleinlauf an sechster Position und sicherte sich ein gutes Punkteergebnis. Thierry Vermeulen profitierte von einer 5 Sekunden Strafe, die nach dem Rennen gegen die #7 (Kontakt mit Jack Aitken) verhängt wurde und platzierte sich neu auf dem 5. Platz.
Teamstimmen Emil Frey Racing
Jürg Flach, Technical Director: „Ich sehe das Wochenende auf dem Sachsenring sehr gemischt. Grundsätzlich hatten wir eine gute Performance, jedoch ist die Punkteausbeute zu schlecht. Einmal mehr haben wir, abgesehen von Thierry‘s 5.Platz am Sonntag, nicht sehr glücklich gekämpft. Zweimal haben uns bei der Nummer 14 am Auto von Jack Aitken Schäden als Folge von Remplern zur Aufgabe gezwungen. Wir haben vieles richtig gemacht, aber am Ende bin ich insgesamt enttäuscht.“
Lorenz Frey-Hilti, Team Principal: „Samstag war kein leichter Tag für uns. Der Start gerade hier am Sachsenring ist immer schwierig da es im ersten Sektor sehr eng wird. Thierry hatte verschiedene Zweikämpfte und hat das sehr gut gemacht. Leider unterlief ihm bei der Anfahrt zum Boxenstopp ein Fehler, ist zu früh abgebogen und hat noch zwei andere Teams besucht, bevor er zu uns kam. Dadurch ging unsere Boxenstopp-Strategie nicht auf, denn wir bekamen eine sogenannte „Penalty Lap“ und anstatt einem guten 7. Platz retteten wir Rang 10 nach Hause. Beide Fahrer haben am Sonntag ein gutes Rennen gezeigt, schade dass wir mit der guten Pace, die wir im Rennen hatten, nicht mehr herausholen konnten. Jack hat leider das Pech an diesem Wochenende angezogen. Thierry hat gezeigt, wie gut unser Auto lief, er hat stark gekämpft und einen sehr guten 5. Platz eingefahren.“
Fahrerstimme Ferrari 296 GT3 #14
Jack Aitken (Grossbritannien): „Es war einfach ein sehr schwieriges Wochenende für uns. Es ist schmerzhaft, wenn man viel Potenzial für Podiumsplätze hat, aber nichts erreicht. Alles, was man tun kann, ist, die Tür zu diesem Rennen zu schliessen und sich auf das nächste zu freuen. Gestern hatten wir einen guten Start, aber dann hatte ich in der ersten Runde einen kleinen Kontakt an der Front und am Heck, und wir hatten das Pech, eine Stelle am Auto zu treffen, an der der Kühler freiliegt, und von diesem Moment an verloren wir Wasser. Die Motortemperatur wurde hoch und wir mussten das Auto abstellen. Das war sehr unglücklich, aber das Auto ist schnell.“
Fahrerstimme Ferrari 296 GT3 #69
Thierry Vermeulen (Niederlande): „Samstag war ein schwieriger Tag, aber ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung im Qualifying. Ich denke, mein Auto war sehr stark. Aufgrund einiger Strafen konnte ich von Platz 5 aus ins Rennen gehen. Wir wussten, dass das Rennen viel härter werden würde, da es eine Strecke mit hohem Reifenverschleiss ist. Auch von meiner Seite gibt es viel zu lernen, ich habe dumme Fehler gemacht, die nicht passieren sollten. Ich denke, wir hatten an diesem Wochenende ein gutes Auto, aber es hätte mehr drin sein können, auch wenn wir am Sonntag ein gutes Rennen zeigten.“