- Starkes Qualifying ermöglicht Teilnahme in Super Pole mit allen drei Lamborghinis
- Super Pole Ergebnisse: P4 #14, P11 #114, P17 #163
- Heftiger Unfall führt zu Rennaus für #114 und #163 nach nur 22 Minuten
- Aquaplaning verursacht Unfall der #14 und führt 45 Minuten vor Schluss zum bitteren Rennaus
Spa-Francorchamps (Belgium), 01. August 2021
Für Emil Frey Racing stand an diesem Wochenende das Saisonhighlight der Fanatec GT World Challenge Europe und damit auch das längste Rennen des Jahres an. 58 Fahrzeuge von 9 weltführenden Automobilherstellern gingen im belgischen Spa-Francorchamps an den Start. Wie üblich startete das Wochenende für das Team mit einem freien Training sowie dem Pre-Qualifying. Die beiden Sessions fanden bei trocken-warmen Wetterbedingungen statt. Das Team erzielte am Donnerstag folgende Ergebnisse:
Free Practice #14 P35 #114 P25 #163 P10
Pre-Qualifying #14 P26 #114 P55 #163 P47
Qualifying
Die trockenen Wetterbedingungen hielten auch beim Quali noch an. Fontana in der #14 war noch nicht mal eine Runde gefahren, als der Mitstreiter-Lamborghini mit Tim Zimmermann am Steuer verunfallte, was zu einem längeren Qualiunterbruch führte. Die Zeit wurde damit bei acht verbleibenden Minuten gestoppt. Doch kaum wurde das Quali wieder aufgenommen, folgte bereits der nächste Unterbruch aufgrund eines Mercedes-Drehers. Emil Frey Racing befand sich auf P7 #163, P14 #14 und P16 #114. Feller übernahm im letzten Teil des Qualifiyngs die #14 und brillierte mit Wahnsinnsrundenzeiten. «Das ist genau das Auto, das ich für das Rennen will» sprach er am Teamradio und setzte die #14 im letzten Teil des Qualis gar auf P1 und lieferte damit gleichzeitig die schnellste Runde aller Mitstreiter. Emil Frey Racing schloss das Qualifying auf P9 #163, P10 #114 und P12 #14.
Super Pole
Dank den souveränen Qualifying-Ergebnissen gelang Emil Frey Racing die Teilnahme mit allen drei Lamborghinis an der Super Pole. Damit kämpfte das Team um die ersten 20 Startplätze auf der Startaufstellung. Es waren Costa (#163), Feller (#14) und Aitken (#114), die für Emil Frey Racing antraten. Pünktlich zum Start fielen einzelne Regentropfen, wovon sich die Piloten von Emil Frey Racing jedoch nicht verunsichern liessen. Die Super Pole verlief für das Team erfolgreich, womit sie sich für das Rennen in eine sehr gute Ausgangslage mit den Starpositionen P4 für #14, P11 für #114 und P17 für #163 brachten. Einzig schade, dass unverständlicherweise die schnellste Runde von Aitken, aufgrund angeblichen Überschreitens der Tracklimits in Kurve 1, gestrichen wurde. Mit dieser Rundenzeit hätte die #114 auf P2 ins Rennen starten können.
Rennen
Die Tracklimits, welche bereits in den Tagen zuvor für viel Gesprächsstoff sorgten, spielten direkt zu Beginn aber auch während des gesamten Rennens eine grosse Rolle und führten zu unzähligen Boxendurchfahrtsstrafen. Bereits in den ersten 15 Minuten erhielt Perera aufgrund mehrfacher Überschreitungen der Tracklimits in der #163 Verwarnungen. Auch sein Kollege Feller, sowie zahlreiche andere Mitstreiter blieben nicht verschont. Nur 22 Minuten nach dem Start ereignete sich ein schwerer Unfall in Raidillon, bei welchem die beiden Lamborghinis #114 (Aitken) und #163 (Perera) von Emil Frey Racing sowie zwei weitere Fahrzeuge involviert waren. Nach einem heftigen Einschlag in die Reifenmauer flog die #114 unglücklich mitten auf die Strecke zurück. Der gerade hinter ihm liegende Perera hatte keine Chance, dem stehenden Lamborghini mit Aitken am Steuer auszuweichen und kollidierte daraufhin schwer mit seinem Teamkollegen. Zudem waren noch zwei weitere Fahrzeuge in den Unfall verwickelt, welche ebenfalls nicht mehr ausweichen konnten. Perera konnte das Medical Center nach einem Gesundheitscheck verlassen. Aitken wurde für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Er erlitt beim Unfall einen Schlüsselbeinbruch und hat zudem einen Wirbel abgesplittert, der aber zum Glück stabil ist. Das Team von Emil Frey Racing wünscht Jack und allen betroffenen Fahrern gute Besserung. Jack hat aus dem Krankenhaus folgende Nachricht übermittelt:
„Zuallererst möchte ich mich bei allen, die die letzten Stunden für mich da waren, bedanken. Von den Streckenposten, den medizinischen Teams an der Rennstrecke und im Krankenhaus, meinem wunderbaren Rennteam, meinen Co-Piloten und allen, die sich nach mir erkundigt haben. Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich bin glimpflich davongekommen. Meine Gedanken gelten auch meinen Teamkollegen, weil wir das Rennen nicht zu Ende fahren konnten und den anderen Fahrern, die involviert waren. Das Ziel ist es jetzt, in die UK zurückzukehren und wieder auf die Beine zu kommen, um so schnell wie möglich wieder ins Auto zu steigen. Mit den wunderbaren Menschen, die ich an meiner Seite habe, bin ich mir sicher, dass ich es problemlos meistern werde.“
Der einzig verbliebene Emil Frey Racing Lamborghini mit der #14 fuhr direkt zu Beginn stabile Rundenzeiten ein. Nach sechs Stunden touchierte ein Mitstreiter Ineichen am Heck, welcher das Fahrzeug trotz Schaden an die Box fahren konnte. Die Mechaniker konnten schnell den Schaden beheben, aber eine Top-Platzierung rückte in weite Ferne. Die Crew büsste dadurch ganze sechs Runden ein und die Aufholjagd war damit eröffnet. Wegen zu schnellem Fahren in der Pitlane wurde die Crew #14 zudem mit einer Durchfahrtsstrafe gebüsst. Nach 11 Stunden folgte ein einwandfreier Technical Pitstop. Die Uhr zeigte 8,5 Stunden verbleibende Rennzeit und Emil Frey Racing befand sich auf P32. Das Schweizer-Trio Feller/Fontana/Ineichen zeigte einmal mehr, wie eingespielt das Team ist. Als ob das Team nicht bereits genug Pech hatte, löste sich 3.5 Stunden vor Schluss auch noch der Heckflügel der #14. Beim eingelegten Boxenstopp halfen auch die Mechaniker der anderen beiden Crews mit und so konnte das Fahrzeug schnell wieder zurück auf die Rennstrecke. 45 Minuten vor Schluss setzte sehr starker Regen ein. Eine Kurve vor der Boxeneinfahrt und dem Wechsel auf Regenreifen verlor Feller mit Aquaplaning die Kontrolle über die #14 und touchierte einen Kontrahenten. Damit war das Rennen auch für den dritten und letzten Lamborghini von Emil Frey Racing vor Rennende vorbei. Die Erwartungen nach der starken Leistung aus dem Qualifying und der Super Pole wurden somit am Rennen nicht erfüllt. Obwohl die Enttäuschung tief sitzt, überwiegt die Erleichterung im Team über den glimpflichen Ausgang des heftigen Unfalls und dass es Jack Aitken, Franck Perera und den zwei anderen involvierten Fahrern den Umständen entsprechend gut geht.
Fanatec Esports
Wie an allen Endurance-Wochenenden stand auch an diesem ein virtuelles Rennen im Rahmen der Fanatec Esports Serie an. Die beiden Piloten Rougier und Fontana gingen für Emil Frey Racing in den Rennsimulatoren an den Start. Die beiden fuhren ein spannendes Rennen, welches lange von Arthur Rougier an der Spitze dominiert wurde. Auf der Geraden fehlte ihm jedoch der nötige Topspeed, weshalb er auf P2 zurückfiel. Dies brachte ihm dennoch wertvolle Punkte und so lauteten die Ergebnisse des virtuellen Rennens: P2 (Pro-Kategorie, Arthur Rougier) und P12 (Silber-Kategorie, Alex Fontana).