- Erster Podestplatz für Grenier und Siedler (#14) in R1
- Kollision mit Mercedes verursacht frühzeitigen Rennabbruch für #163 in R1
- Starkes Teilnehmerfeld – weniger als zwei Zehntel entscheiden über P10 oder P1 im Qualifying
Magny-Cours (France), 13. September 2020
Private Test Session – Donnerstag
Die zweistündige private Test Session (20:15 – 22:15 Uhr) war für die Piloten von Emil Frey Racing die ideale Vorbereitung auf das Nachtrennen von Samstagabend. Es war offensichtlich, dass die beiden Fahrer Costa (#163) und Siedler (#14) die Strecke bereits aus der Vergangenheit kannten. Für die Kollegen Altoè (#163) und Grenier (#14) hingegen stellte Magny-Cours eine Premiere dar. Die dunklen Lichtverhältnisse erschwerten zwar das erste «Kennenlernen» der Rennstrecke, boten aber eine gute Basis für das bevorstehende Wochenende. Eine Stunde nach Trainingsbeginn folgte ein Unterbruch aufgrund eines brennenden Bentleys. Die beiden einzigen teilnehmenden Lamborghinis beendeten die nächtliche Test Session auf P9 mit der #14 und auf P4 mit der #163.
Freies Training / Pre-Qualifying – Freitag
Mikael Grenier ging im freien Training mit der #14 an den Start. Doch bereits zwei Minuten nach Trainingsstart kam das Fahrzeug eines Mitstreiters von der Fahrbahn ab und landete im Kiesbett, woraufhin das Training unterbrochen wurde. Norbert Siedler übernahm den Lamborghini und fühlte sich aufgrund seiner soliden Rundenzeiten sichtlich wohl. Doch auch Giacomo Altoè mit der #163 gewann von Runde zu Runde mehr Sicherheit, bevor er Costa den Lamborghini übergab, der zum Schluss des Trainings auf P6 fuhr. Die #14 positionierte sich derweil auf P12.
Beim nächtlichen Pre-Qualifying machten Altoè und Grenier den Anfang. Das Setup beider Fahrzeuge wurde den sich laufend verändernden Streckenbedingungen angepasst. Die #14 qualifizierte sich auf P9 – die #163 auf P8.
Qualifying & Rennen – Samstag
Der Italiener Giacomo Altoè konnte sich mit der #163 zu Beginn des ersten Qualifyings zwar in den Top 3 positionieren, kam aber unglücklicherweise nur zwei Minuten vor Schluss leicht von der Strecke ab, wobei er wertvolle Zeit verlor. Er schloss das Quali deshalb auf P11 ab.
Mikael Grenier mit der #14 hingegen erarbeitete sich von Runde zu Runde einen immer grösseren Zeitvorsprung und sicherte sich P2.
Bei Altoè hingegen schien das Glück auch beim Nachtrennen nicht auf seiner Seite zu sein. Bereits wenige Minuten nach dem Start touchierte ein Mercedes den Lamborghini #163. Der daraus entstandene Schaden führte zum frühzeitigen Rennabbruch für die #163-Crew, was verständlicherweise in grosser Enttäuschung mundete.
Mikael Grenier konnte seine Pace konstant ausbauen und übergab Norbert Siedler den Lamborghini auf dem zweiten Platz. Siedler verteidigte diesen Platz souverän bis zum Schluss. Die Crew #14 beendete das Rennen erfolgreich auf dem zweiten Podestplatz.
Qualifying & Rennen – Sonntag
Albert Costa und Norbert Siedler waren bereit, das zweite Qualifying des Rennwochenendes anzutreten. Es folgte ein sehr starker Start von Costa, der nach knapp zehn Minuten gar auf P1 fuhr. Auch Siedler legte konkurrenzfähige Rundenzeiten hin und positionierte sich auf P3. Eine Minute vor Schluss kam Costa auf seiner schnellsten Runde in eine kurze Gelbphase und musste dort die Geschwindigkeit reduzieren. Er beendete das Quali auf P5. Die #14 wurde auf seiner schnellsten Runde noch von einem Kontrahenten blockiert und verlor dabei wichtige zwei Zehntel. Siedler startete am zweiten Rennen deshalb von P10. Eindrücklicher Fakt: Platz 1 und 10 lagen nicht einmal zwei Zehntel auseinander.
Auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours versammelte sich eine gewaltige Ladung Adrenalin.
Pünktlich um 13:45 Uhr starteten auf dem Grid 23 Fahrzeuge ihre Motoren und sorgten direkt für einen turbulenten Start. 35 Minuten nach Rennstart sorgte ein unvorteilhafter Pitstop der Crew #163 für einen grossen Zeitverlust. Grund dafür war eine Deformation des Bodyworks, die bei der Kollision mit dem Fahrzeug Nummer 66 entstand, woraufhin das Rad beim Pitstop nicht mehr einwandfrei aufgesetzt werden konnte.
Norbert Siedler mit der #14 kämpfte sich mittlerweile auf P5. Nur wenige Minuten später folgte auch für die Crew Nummer #14 ein Pitstop inklusive Fahrerwechsel zu Mikael Grenier.
25 Minuten vor Rennschluss erhielt die #163 aufgrund der oben genannten Kollision eine Stop-and-Go Strafe und reihte sich anschliessend in P12 ein.
Der Kanadier Mikael Grenier fuhr derweil eine schnellste Rundenzeit nach der anderen und konnte so kontinuierlich auf P7 aufschliessen. Mit nur noch 10 Minuten zu fahren, lauteten die Positionen für Emil Frey Racing P12 für #163 und P8 für #14.
Grenier gab in den letzten zwei Minuten nochmals alles, sodass er dabei eine Position gewann und sich P7 erkämpfte. Emil Frey Racing konnte somit folgende Ergebnisse für den zweiten Renntag verzeichnen: P7 für #14 – P12 für #163.
Teamstimmen
Lorenz Frey-Hilti, Team Principal
Wie eng es in dieser Serie zu und hergeht, wurde dieses Rennwochenende eindrücklich bewiesen. Gerade im Qualifying geht es um jedes Hundertstel. Ich habe einerseits ein lachendes, aber auch ein weinendes Auge. Über P2 mit unserer #14 im Nachtrennen freue ich mich extrem. Grenier und Siedler haben tolle Arbeit geleistet. Es fühlt sich gut an, mit Lamborghini wieder auf dem Podest zu stehen. Die Kollision des Mercedes mit unserer #163 im ersten Rennen war sehr unglücklich – dennoch müssen wir dies so hinnehmen. Mit der Leistung unserer beiden Lamborghinis im zweiten Rennen bin ich grundsätzlich zufrieden. Natürlich ist die Stop-and-Go Strafe sehr ärgerlich, da die Chancen auf eine bessere Platzierung wirklich gutstanden. Ich blicke dennoch auf ein lehrreiches Rennwochenende zurück und freue mich bereits auf das nächste in Zandvoort.
Jürg Flach, Technischer Direktor
Wir waren optimistisch nach Magny-Cours gereist. In den Sessions haben wir uns stets gesteigert und konnten in den Qualifyings eine starke Leistung zeigen. Ein erstes Podium einzufahren war unser Ziel und dies haben wir dank der guten Ausgangslage im Quali mit der #14 auch geschafft.
Leider haben wir mit der #163 in beiden Rennen einmal mehr hart gekämpft und sind durch den Unfall im ersten Rennen, der Strafe sowie dem Pitstop, der durch eine Beschädigung zu lange dauerte, auch im zweiten Rennen hinter den Erwartungen geblieben.
Fahrerstimmen Lamborghini Huracán GT3 EVO #163
Albert Costa Balboa (ESP)
Nach einem starken Qualifying war ich zuversichtlich und wirklich motiviert, das Rennen zu starten. Doch bereits nach einer Runde konnte ich das Vertrauen in das Auto nicht finden, wie ich dies im Quali tun konnte. Ich verlor eine Position nach dem Safety Car und eine weitere, als ich gegen einen Konkurrenten kämpfte und wir uns dabei touchierten. Ich ging davon aus, dass er bei der Schikane geradeaus fährt, aber das tat er nicht. Es folgte die Touchierung und er fuhr direkt in die Wand. Nach dem Unfall hat mein Auto nicht mehr die gleiche Leistung gezeigt. Ich möchte mich beim ganzen Team und auch bei Lamborghini Squadra Corse für meinen Fehler entschuldigen. Nur noch zwei Wochen bis zum nächsten Rennen. Wir müssen konzentriert bleiben, zumal wir ein starkes Team und ein starkes Auto haben.
Giacomo Altoè (ITA)
Das war ein sehr schwieriges Wochenende für uns. Uns wurden gute Chancen geboten, die wir jedoch nicht erfolgreich genutzt haben. Im ersten Rennen hatten wir mit dem Unfall sehr viel Pech und dies nach nicht mal einer abgeschlossenen Runde. Im zweiten Rennen dann auch noch eine Stop-and-Go Strafe. Wir müssen nun gut analysieren, was an diesem Wochenende schief gelaufen ist um stärker ans nächste Rennen in Zandvoort zurückzukehren, um unser volles Potenzial zeigen zu können.
Fahrerstimmen Lamborghini Huracán GT3 EVO #14
Norbert Siedler (AUT)
Ich bin natürlich super happy für das ganze Team. Sie haben das ganze Wochenende über einen tollen Job gemacht. Der Lamborghini war von Anfang an gut abgestimmt, sodass wir ihn nur leicht weiterentwickeln mussten. Am Ende gab’s für uns den ersten Podestplatz der Saison, was natürlich für das ganze Team sehr toll ist! Danke nochmals dafür.
Im heutigen Rennen schafften wir es auf P7. Wir sind zufrieden damit, obwohl wir im Qualifying natürlich etwas weiter vorne hätten stehen können. Wir haben dennoch Punkte gesammelt und richten unseren Blick bereits auf das nächste Rennen in Zandvoort.
Mikaël Grenier (CAN)
Dieses Wochenende hat mir grosse Freude bereitet. Wir waren von Donnerstag an sehr stark unterwegs und haben uns von Session zu Session verbessert. Die Ingenieure haben grossartige Arbeit geleistet. Wir werden Schritt für Schritt stärker. Auch Norbert war an diesem Wochenende mega stark. Schade nur, dass er im Quali blockiert wurde. Denn er befand sich auf dem Weg zu einer Pole-Position Runde und entsprechend hätte das Rennen anders ausgehen können. Nichtsdestotrotz war der Start aus der ersten Reihe und der erste Podestplatz gestern sehr positiv.