- Doppelsieg im ersten Rennen: P1 für #163 und P2 für #14
- 4 Pole Positions in den letzten fünf Rennen
- Dritter Platz in der Teamwertung des Sprintcups 2020
Barcelona (Spain), 11. Oktober 2020
Das Team aus Safenwil reiste motiviert nach Barcelona, denn das Finale der Sprintserie in der GT World Challenge Europe 2020 stand bevor. Bis auf Norbert Siedler, der aus gesundheitlichen Gründen an der Teilnahme verhindert war und durch dessen Teamkollegen Ricardo Feller ersetzt wurde, war das Team in Barcelona komplett.
Test Session
Das Rennwochenende startete mit der offiziellen Test Session am Donnerstag. Zahlreiche rote Flaggen und damit verbundene Unterbrüche dominierten die Session. Emil Frey Racing startete mit einem Basis Setup, das an den vergangenen Rennwochenenden erarbeitet wurde. Die gefahrenen Rundenzeiten und finalen Platzierungen auf P3 mit der #14 und P6 mit der #163 bewiesen die Wettbewerbsfähigkeit. Es galt, auf die gewonnenen Erfahrungen aufzubauen und die Fahrzeuge konstant zu optimieren.
Freies Training
Aufgrund der Fahrerkonstellation der #14 mit Grenier und Feller, nahm Emil Frey Racing gemeinsam mit Lamborghini erstmals am Silber Cup teil. Dies stellte eine Premiere in der Geschichte zwischen Emil Frey Racing und Lamborghini dar. Die #163 startete auf alten Reifen, während die Crew der #14 auf neue Reifen setzte und damit im ersten freien Training auf P2 fuhr. Die #163 hingegen sicherte sich P9.
Im zweiten freien Training am Freitagnachmittag konnte die solide Leistung beibehalten werden. Lange positionierten sich die beiden Lamborghinis auf den ersten beiden Rängen, die #14 auf P1 und die #163 auf P2. Doch auch die Mitstreiter nutzten das Training und kämpften um die Spitze. Emil Frey Racing beendete das zweite Freie Training auf P3 (#14) und P4 (#163), was für das Qualifying eine solide Ausgangslage darstellte.
Pre-Qualifying / Qualifying 1 / Rennen 1
Feller und Costa gingen im Pre-Qualifying an den Start. Die beiden Piloten fühlten sich in den beiden Lamborghinis direkt zu Beginn wohl, weshalb am Setup nur wenige Änderungen vorgenommen werden mussten. Feller beendete seinen Stint auf P4 und übergab Grenier die #14. Costa mit der #163 positionierte sich derweil direkt dahinter auf P5. Es war noch knapp eine halbe Stunde zu fahren, als der erste Regen einsetzte. Altoè übernahm zwischenzeitlich die #163 und kämpfte mit fehlendem Grip. Dennoch fuhren die beiden Crews auf die Ränge P5 (#14) und P6 (#163).
Nur wenige Minuten vor dem Start des ersten Qualifyings, an dem total 21 Fahrer teilnahmen, setzte leichter Regen ein. Die Reifenwahl spielte nun eine entscheidende Rolle. Emil Frey Racing setzte bei beiden Lamborghinis auf Slicks. Es folgte ein sehr starker Start von Feller, der sich in den ersten fünf Minuten gegenüber dem Mercedes und Bentley an der Spitze halten konnte. Doch auch Altoè fuhr mit souveränen Rundenzeiten auf P3. Mit der Durchführung des Pit-Stops wurde der Regen stärker. Emil Frey Racing konnte sich aber bereits einen guten Zeitvorsprung verschaffen, sodass sich die #14 mit einer Rundenzeit von 1:45.572 die Pole Position sicherte und die #163 mit 1:45.975 auf P3 fuhr.
Der Start des ersten Rennens verlief unspektakulär. Doch bereits nach 10 Minuten folgte der erste Rennunterbruch aufgrund eines Ferraris, der von der Strecke abkam und daraufhin ins Kiesbett flog. Nach der Fortsetzung des Rennens legte das Team für beide Lamborghinis den Boxenstopp inklusive Fahrerwechsel zu Costa/Grenier ein. Der schnelle Boxenstopp der Crew #163 ermöglichte ein Positionsgewinn auf P2. Doch auch die Crew der #14 verteidigte mit einem sehr guten Boxenstopp die Spitzenposition und verschaffte sich sogar einen guten Zeitvorsprung. 15 Minuten vor Rennschluss überholte Costa das Schwesterauto mit der #14. So feierte das Team von Emil Frey Racing einen Doppelsieg: P1 für die #163 , P2 für die #14 und einem zusätzlichen Sieg für die #14 im Silber Cup.
Qualifying 2 / Rennen 2
Die Strecke wurde von der Streckenaufsicht als nass deklariert. Beide Lamborghinis starteten vorsichtshalber auf Regenreifen. Doch schon nach der ersten Runde folgte dann der Wechsel auf Slicks. Der Reifenwechsel hat sich gelohnt, denn den beiden Piloten Grenier (#14) und Costa (#163) gelang es, nach knapp 12 Minuten in die Top 3 zu fahren. 5 Minuten vor Schluss folgte erneut ein Reifenwechsel. Costa fuhr zum Schluss mit der #163 eine souveräne Rundenzeit und sicherte sich die vierte Pole Position hintereinander für Emil Frey Racing. Grenier mit der #14 erzielte für das zweite Rennen die Startposition P11.
Zum Auftakt des zweiten Rennens herrschten trockene Bedingungen. Grenier setzte bereits in der ersten Minute zum Überholmanöver an und traf unabsichtlich den Ferrari des Teams von SKY-Tempesta Racing am Heck. Er schaffte es damit zwar auf P7, erhielt jedoch eine Strafe in Form einer Drive-Trough-Penalty. Sieben Runden waren bis zur Öffnung des Pit-Fensters noch zu fahren und Costa konnte seine Führung mit soliden Rundenzeiten weiter halten. Altoè übernahm die #163 und hielt sich konstant auf P1. Beim Schwesterauto mit der #14 übernahm Feller nach Ausführung der Drive-Trough-Penalty den Lamborghini und konnte dank eines schnellen Pit-Stops der Crew #14 gar 2 Plätze wiedergutmachen. Es waren noch 10 Minuten zu fahren und der Italiener Altoè war mit der #163 das schnellste Fahrzeug auf der Strecke. Entsprechend fuhr er als Erster über die Zielgerade, wurde jedoch im Nachhinein von der Rennleitung aufgrund eines Fehlers beim Fahrerwechsel mit einer 35-Sekunden Strafe gebüsst und fiel damit auf P17 zurück. Die #14 beendete das Rennen somit auf P8 und holte zudem den dritten Platz in der Silber-Klassifikation.
Qualifying 3 / Rennen 3
Im dritten Qualifying waren es ebenfalls die Piloten Costa und Grenier, die mit den Lamborghinis an den Start gingen und hielten die Pace im gleichen Stil bei. Der #163 gelang ein Zeitvorteil gegenüber den Mitstreitern und verteidigte weiterhin erfolgreich den ersten Platz. Der Kanadier hingegen fuhr in der Halbzeit auf P7 und hatte im dritten Sektor noch Verbesserungspotential. 1 Minute und 30 Sekunden vor Schluss bildete sich auf der Strecke ein leichter Stau, was Costa nicht in die Karte spielte. So beendete der Spanier das Quali mit der #163 auf P4, der Kanadier mit der #14 auf P6.
Das dritte und damit letzte Sprintrennen der Saison startete spektakulär: Eine Kollision mehrerer Fahrzeuge führte bereits nach wenigen Sekunden zum Rennunterbruch. Das Rennen wurde erst nach 10 Minuten wieder fortgesetzt. Ricardo Feller übernahm zwischenzeitlich die #14 von Mikael Grenier und konnte solide Rundenzeiten einfahren. Der Schweizer war knapp 24 Minuten vor Schluss gar als schnellster Fahrer unterwegs. Doch auch sein Kollege Altoè kämpfte sich nach Vorne und fuhr auf P4. 15 Minuten vor Schluss hatte Feller ein Ziel: Den vor sich fahrenden Audi zu überholen. Doch leichter gesagt als getan. Auf P4 fahrend, zeigte der Countdown noch 8 verbleibende Minuten. Feller’s Kampfgeist wurde belohnt: Dem Schweizer gelang ein spektakuläres Überholmanöver und er sicherte sich damit P3 und holte damit für Emil Frey Racing den zweiten Podestplatz in Barcelona. Auch die Crew #163 fuhr einen soliden fünften Platz ein. Das Team aus Safenwil schloss in der Teamwertung des Sprintcups der GT World Challenge Europe auf dem dritten Platz ab.
Teamstimmen
Lorenz Frey-Hilti, Team Principal
Das Team hat an diesem Wochenende sehr viel Kampfgeist gezeigt. Ich bin sehr stolz auf den Doppelsieg im ersten Rennen, den beiden Auszeichnungen im Silbercup, den Pole-Positions sowie den dritten Platz in der Gesamtwertung des Sprintcups der GT World Challenge Europe. Der aberkannte Sieg und damit die verlorene gute Ausgangslage für den Meisterschaftssieg im Sprintcup ist natürlich extrem hart für uns. Dennoch gilt es für die beiden letzten Rennwochenenden einen klaren Kopf zu wahren. Das Potential für den Sieg in der Sprintserie hätten wir ganz klar gehabt. Nun fokussieren wir uns auf das 24h-Rennen von Spa.
Jürg Flach, Technischer Direktor
Erneut haben wir von Beginn an eine gute Leistung gezeigt. Dies haben die zwei weiteren Pole Polsitions, der Doppelsieg im ersten Rennen, sowie der aberkannte Sieg im zweiten Rennen auf eindrückliche Weise gezeigt. Am Ende haben wir den dritten Gesamtrang in der Sprint Meisterschaft erzielt und unsere Lehren aus den letzten Erfahrungen gezogen. Nun müssen wir uns mit letzter Konsequenz auf 24h von Spa vorbereiten und unseren stetigen Aufwärtstrend weiterführen.
Fahrerstimmen Lamborghini Huracán GT3 EVO #163
Albert Costa Balboa (ESP)
Ich bin sehr zufrieden. Was am Ende dieses Wochenendes für mich wichtig und entscheidend ist, ist dass wir sehr stark waren. Wir hätten fast den Titel für die Sprint-Meisterschaft gewonnen, hätten wir im zweiten Rennen die Strafe nicht erhalten. Nichtsdestotrotz bin ich sehr stolz auf jede einzelne Person im Team und auch auf meinen Teamkollegen Giacomo. Dank ihnen ist alles möglich. Fazit: Ich bin positiv gestimmt. Denn es ist besser stark zu sein und zu verlieren, als schwach zu sein und nicht einmal die Möglichkeit haben, zu kämpfen. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und das ist es, was für mich zählt.
Giacomo Altoè (ITA)
Es war ein wirklich grossartiges Wochenende. Ich habe die Bemühungen des gesamten Teams und natürlich auch von Albert sehr geschätzt. Sie haben wirklich einen tollen Job gemacht. Wir haben zwei Rennen in Folge gewonnen, wenn man das in Zandvoort auch einrechnet, sind es sogar drei. Das ist wirklich eine gute Leistung und zeigt, wie hart das Team bisher gearbeitet hat und wie sehr wir uns verbessert haben. Ich bin wirklich glücklich und stolz auf mein Team und freue mich schon jetzt auf Spa-Francorchamps.
Fahrerstimmen Lamborghini Huracán GT3 EVO #14
Ricardo Feller (CH)
Es war ein wirklich positives und gutes Wochenende. Wir hatten grosses Potenzial. Die Pole Position war ein sehr tolles Gefühl und eine grossartige Leistung. Wir hätten das erste Rennen gewinnen können, also bin ich wirklich zufrieden. Im zweiten Rennen hatten wir dann etwas zu kämpfen, da wir von weiter hinten gestartet sind und am Ende steckte ich hinter dem Mercedes fest. Dennoch konnten wir nach der Drive-Through-Strafe auf P8 ins Ziel fahren. Im letzten Rennen hatte ich einige Zweikämpfe und das hat grossen Spass gemacht. Das Fahrzeug war wirklich gut. Nun freue ich mich auf Spa.
Mikaël Grenier (CAN)
Es war ein sehr gutes Wochenende. Ich glaube wir haben erneut gezeigt, dass wir seit Beginn der Saison laufend Optimierungen am Lamborghini vorgenommen haben. Das Team macht einen wirklich guten Job. Zwei Gesamtpodestplätze in drei Rennen sowie zwei Auszeichnungen in der Silberklasse! Ich bin wirklich glücklich und gratuliere dem gesamten Team. Jetzt konzentrieren wir uns bereits auf Spa.